Damit Kommunikations- und Interaktionsprozesse die Patientenversorgung optimieren und nicht zu Lasten des Einzelnen gehen, braucht es klare Leitplanken.
Die Digitalisierung birgt Chancen und Risiken. Da häufig noch nicht klar ist, wie, wo und mit welchen Folgen moderne Informationstechnologien sinnvoll im Gesundheitswesen eingesetzt werden, kommt es zum Teil auch zu Verunsicherung. Neben den „offiziellen“ Netzen des deutschen Gesundheitswesens werden derzeit zum Teil Maildienste, Cloud-Dienste oder selbsterstellte Netzwerklösungen zur Kommunikation und Verarbeitung von Patientendaten genutzt. Eine einheitliche Sicherheitsarchitektur fehlt weitgehend. Dies soll nicht so bleiben.
Die „Telematikinfrastruktur“, also eine gesicherte elektronische Plattform zur Kommunikation, vor allem im Zusammenhang mit der elektronischen Gesundheitskarte, soll diese Lage zukünftig verbessern. Ein erstes Ziel des Kodex zur Digitalisierung der DDG ist es, für diesen derzeit stattfindenden Prozess der digitalen Transformation des Gesundheitswesens einen verlässlichen Orientierungs- und Handlungsrahmen für die Mitglieder der DDG bereitzustellen. Dabei geht es der DDG nicht nur um eine Bewertung von Technologien, Softwaresystemen und Applikationen, sondern darum, die dafür erforderlichen medizinischen Standards und Prozessen in einem sich rasch wandelnden Kontext transparent zu machen. Die DDG geht dabei strikt medizinbasiert und patientenorientiert vor. Nur so kann es gelingen, sich „nach innen“ an die digitale Transformation anzupassen und das unverzichtbare Vertrauen im Arzt-Patientenverhältnis zu stärken. Dieser Kodex zur Digitalisierung will auch nach „außen“ auf die Transformationsprozesse Einfluss nehmen. Daher wendet er sich auch an Politik, Gesetzgeber und weitere Akteur*innen, die an diesem beteiligt sind wie etwa Industrie, Ärzteschaft , Diabetes-Behandlungsteams und Pflege, Wissenschaft, Kostenträger und nicht zuletzt Patient*innen als Betroffene.