Krebsforschungsagentur der WHO fordert eine EU-weite Einführung des Nutri-Scores
Berlin. „Der Nutri-Score muss schnellstmöglich verpflichtend in ganz Europa eingeführt werden“, meint die Verbraucherorganisation foodwatch. Sie begrüßt eine in dieselbe Richtung zielende Initiative der zur Weltgesundheitsorganisation gehörenden Internationalen Agentur für Krebsforschung.
Die Lebensmittelampel sei ein wirkungsvolles Instrument, um die Menschen zu gesünderen Kaufentscheidungen zu bewegen; ein erhöhter Konsum von Nahrungsmitteln mit guten Nutri-Score-Bewertungen senke das Sterbe- und Krebsrisiko, erklärt die Internationale Agentur für Krebsforschung. Sie fordert die EU-Kommission auf, den Nutri-Score, der anderen Nährwertkennzeichnungen deutlich überlegen sei, verbindlich in Europa einzuführen. Unternehmen biete er einen Anreiz, die Qualität ihrer Produkte zu verbessern.
Deutschland hat den Nutri-Score im Herbst 2020 eingeführt. Auch die Regierungen von Frankreich, Belgien, Spanien, Luxemburg und den Niederlanden haben sich für ihn entschieden. Der Score bezieht neben dem Gehalt an Zucker, Fett und Salz empfehlenswerte Bestandteile wie Ballaststoffe und bestimmte Proteine in die Bewertung ein. Er gibt einen einzigen Wert für das jeweilige Lebensmittel an – auf einer Skala von „A“ auf dunkelgrünem Feld für die günstigste Bilanz über ein gelbes „C“ bis zum roten „E“ für die ungünstigste.
Weil eine gesetzliche Verpflichtung allein auf nationaler Ebene nach europäischem Recht nicht möglich ist, bleibt die Kennzeichnung jedoch rein freiwillig. Die Kommission der Europäischen Union will bis Ende nächsten Jahres ein verpflichtendes Modell zur Nährwertkennzeichnung vorschlagen.
Die Verbraucherorganisation foodwatch fordert die Lebensmittel-Lobby auf, ihren Widerstand gegen die Ampel aufzugeben. Verbände der Agrar- und Ernährungsindustrie wie FoodDrinkEurope und Copa-Cogeca versuchten in Brüssel, die verpflichtende Einführung des Nutri-Scores zu verhindern
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Pressemitteilung von foodwatch