Digital die Menschen mitnehmen

Erfolgreiche Eröffnungsveranstaltung zum Weltdiabetestag 2020 – diesmal online

Berlin. Seit 2009 richtet die gemeinnützige Organisation diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe unter der Schirmherrschaft des Bundesgesundheitsministeriums die zentrale Patientenveranstaltung zum Weltdiabetestag aus. In diesem Jahr war die Veranstaltung durch die Pandemie eine besondere Herausforderung.

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Eigentlich war in diesem Jahr die Fortsetzung des 2019 umgesetzten neuen Konzepts für die Patienten-veranstaltung geplant. Dessen Ziel ist „mehr unter die Menschen zu gehen“, wie Dr. Jens Kröger, Vorstandsvorsitzender diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe und ärztlicher Leiter des ambulanten Zentrums für Diabetologie Hamburg-Bergedorf, erläutert. So hatte diabetesDE 2019 am Potsdamer Platz in Berlin nicht nur zahlreiche wissenschaftliche Vorträge in einem Kinosaal geboten, sondern nach dem Motto „Raus aus dem Konferenzsaal, rein in die Stadt“ auch in vielen persönlichen Gesprächen mit Interessierten über Diabetes, Risiken und Prävention gesprochen.

In diesem Jahr machte die Pandemie die Fortsetzung des neuen Programms unmöglich. Trotzdem stellte diabetesDE ein breites Angebot zusammen – zwangsläufig online.

Die Pandemie zeigt, wie wichtig digitale Begleitung ist
Die zentrale Eröffnungsveranstaltung umfasste wie immer viele Themen. Hier einige Beispiele:  „Chancen für alle: Sensortechnik. CGM, FGM“, „Achten Sie auf Ihr Herz!“, „Diabetisches Fußsyndrom vermeiden“ „Zuckerfrei leben – so geht’s“ oder „Diabetes & Fettleber: ich trinke doch gar keinen Alkohol!“ sowie „Hilfe, mein Kind hat Diabetes!“. Videobeiträge thematisierten „Hülsenfrüchte – Food of the future“, „Sexuelle Funktionsstörungen bei Diabetes“ oder auch „300 ist nicht schlecht, nur hoch! Jugendliche mit Diabetes“.

Auch die zunehmende Digitalisierung war Anlass für Diskussionen. Die Pandemie habe gezeigt, wie wichtig digitale Konzepte für die Versorgung seien, betont Dr. Kröger. Er berichtete dazu aus seiner eigenen Praxis. Manche Patienten seien im ersten Lockdown aus Angst vor Corona der Versorgung ferngeblieben, hätten sich z.T. keine Medikamente geholt. In der Folge habe er noch nie so viele Neuüberweisungen mit völligen Entgleisungen des Diabetes gesehen wie in den letzten Monaten.

Es sei ihm deutlich geworden, wie wichtig es ist, die Menschen über die Digitalisierung aufzuklären und ggf. kontinuierlich zu begleiten mit zertifizierter Videosprechstunde,  digitalen Gesundheitsanwendungen (Apps) und bei Nutzung der kontinuierlicher Glukosemessgeräte. Nicht alle Patienten seien digital aufgestellt, aber man müsse alle Möglichkeiten zur Verbesserung der Stoffwechsellage anbieten.

„Im nächsten Jahr wollen wir die zentrale Eröffnungsveranstaltung wieder live machen“, sagt Dr. Kröger. Die Chancen dafür seien Ende nächsten Jahres – konkret am 14. November – wahrscheinlich günstiger als in diesem Jahr.   

Cornelia Kolbeck