Arbeitsgemeinschaft

Diabetes & Schwangerschaft

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Die AG „Diabetes und Schwangerschaft“ befasst sich mit allen Aspekten von Diabetes und Schwangerschaft, dies schließt sowohl den Gestationsdiabetes (GDM) als auch den präexistenten oder in der Schwangerschaft erstmals diagnostizierten Diabetes mellitus Typ 1 und 2 sowie seltene Diabetes-Formen (Monogener Diabetes GCK-MODY) ein.

Der Gestationsdiabetes (GDM) zählt zu den häufigsten Erkrankungen in der Schwangerschaft mit weltweit steigender Tendenz, vor allem durch höheres Körpergewicht und Alter der Frauen. Da er symptomlos ist, kann er nur durch gezielte Diagnostik erkannt werden. Im Jahr 2017 betrug die Prävalenz des GDM in Deutschland 5,95%, was 44.907 Schwangere betraf. Demgegenüber hatten nur 0,93% bzw. 7.096 Schwangere einen Diabetes mellitus Typ 1 oder 2.

 

Seit 2012 wird jeder Schwangeren als Kassenleistung eine Zweistufendiagnostik angeboten. Sie besteht aus einem 50-g Glukose-Screening, dem sich bei pathologischen Ausfall ein 75-g oGTT anschließen muss. Bei hohem Risiko sollte bereits in der Frühschwangerschaft nach einem präexistenten Diabetes mellitus gesucht werden, das ist jedoch nicht Bestandteil der Mutterschaftsrichtlinie. Die Therapie kann bei ca. 80% der Schwangeren durch Ernährungsumstellung und Bewegung, bei ca. 20% durch zusätzliche Insulintherapie gelingen. Aufklärung über Lebensstiländerung und postpartale Kontrollen sowie die Förderung des ausschließlichen Stillens mindestens 4-6 Monate postpartum zielen auf die Prävention eines manifesten Diabetes mellitus Typ 2 bei den Müttern und eine Vermeidung des Übergewichtsrisikos der Kinder im späteren Leben im Sinne einer perinatalen Programmierung ab.

Kernpunkt der Arbeit ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Diabetologen, Diabetesberaterinnen, Geburtsmedizinern, Neonatologen und weiteren Berufsgruppen, die das Ziel der Sorge um die Schwangere und das Ungeborene, um die Mutter und das Kind eint. Im Fokus der Bemühungen steht einzigartig in der Medizin das Wohl von zwei Patienten. Zudem eröffnet die Schwangerschaft ein Fenster in die Zukunft der uns anvertrauten Patientinnen, das für eine Weichenstellung in Richtung Gesundheit künftiger Generationen genutzt werden sollte.

Ziele und Aufgaben

  • Nachwuchsgewinnung für eine aktive Mitarbeit in der AG sowie Initiative und Unterstützung von wissenschaftlichen Aktivitäten im Bereich Diabetes und Schwangerschaft

  • Veranstaltung von Weiterbildungen, Organisation von Symposien und Workshops bei den Tagungen der DDG

  • Verbesserung der Versorgung von Schwangeren mit Diabetes

  • Förderung der interdisziplinären Zusammenarbeit und Vernetzung aller mit der Behandlung von Schwangeren mit Diabetes befassten Berufsgruppen

  • Erstellung von wissenschaftlich begründeten Empfehlungen bzw. Leitlinien und Schulungsprogrammen für Patientinnen

  • Förderung von qualitätssichernden Maßnahmen

 

Schwangere Frau zeigt ihr Blutzuckermessgerät
© RyanKing999 / Shutterstock

Aktuelle Projekte

  • Überarbeitung der Leitlinie „Gestationsdiabetes mellitus (GDM)“
  • Gemeinsame Datenerfassung von Schwangerschaften mit Gestationsdiabetes (GDM) und Diabetes mellitus Typ 1 und 2 (www.gestdiab.de)
  • Studienaufruf: Nationales Register Intrauteriner Fruchttod bei Schwangerschaften mit Diabetes. Das Anschreiben sowie den Datenbogen zum Studienaufruf finden Sie am Seitenende unter Downloads.

Sprecherinnen